Obwohl man rund um das Jahr Jauche ansetzen kann, bietet sich das Herstellen von Jauche im Mai am besten an. Sie dient je nach verwendetem Pflanzenmaterial sowohl als Dünger, als Fungizid, oder zur Schädlingsbekämpfung. Es lohnt sich also!
Als Jauche bezeichnet man flüssigen Dünger, der reich an Kalium und Stickstoff ist, welcher für die Pflanzen schnell verfügbar ist. Die zwei wichtigsten Bestandteile jeder Jauche sind Kalium & Stickstoff.
Kalium ist für die Pflanzengesundheit unerlässlich. Es hilft der Pflanze bei der Bildung von Stützgewebe, stärkt sie gegen Krankheiten und Fraßfeinden und verbessert die Wasserzirkulation. Vor allem stark zehrendes Gemüse benötigt Kalium um schmackhafte Früchte hervorzubringen (Tomate, Zucchini).
Typische Symptome eines Kaliummangels ist die Krankheitsanfälligkeit einer Pflanze. Aber Achtung! Auch eine zu hohe Kaliumdüngung kann zu Wachstumsstörungen führen, da verhindert wird, dass die Pflanze genügend Magnesium aufnehmen kann.
Pflanzen benötigen eine Menge an Stickstoff für das Wachstum und die Entwicklung. Stickstoff wird zudem von Pflanzen in Proteine umgewandelt, wodurch die Ernte eiweißreicher ausfällt. Außerdem dient er der Chlorophyllherstellung, wodurch die Photosyntheseleistung gesteigert wird.
Stickstoffmangel zeigt sich durch helles Grün und Kleinwüchsigkeit.
Es gibt noch viele weitere Pflanzennährstoffe in der Jauche, die den Pflanzen gut tun, jedoch sind die Bestandteile Stickstoff und Kalium am höchsten konzentriert.
Auch je nach verwendeten Pflanzen in der Jauche ändert sich das Nährstoffverhältnis, so ist zum Beispiel eine Jauche aus Giersch besonders reich an Kalium.
Was passiert eigentlich während man diesen "Hexenkessel" vor sich hin stinken lässt? Kurz gesagt ist es eine Zersetzung des toten Pflanzenmaterials in Wasser. Durch die Gärung werde die Nährstoffe ausgelöst und kann als Düngung für andere Pflanzen dienen. Die Dauer des Gärungsvorgangs ist abhängig von der Umgebungstemperatur und den Witterungsbedingungen. An warmen Tagen arbeiten die Destruenten natürlich schneller, als an kalten.
Die Zersetzung der Biomasse ist natürlich weitaus komplexer, die Erklärung hierfür würde aber den Rahmen sprengen.
Falls euch die Jaucheherstellung zu sehr stinkt, kann man alle paar Tage Gesteinsmehl oder Bentonit unterrühren um den Gestank etwas einzudämmen, das hat gleichzeitig den Vorteil, dass die Jauche mit Mineralstoffen angereichert wird.