Das echte Johanniskraut wurde schon in der Antike für seine heilende Wirkung geschätzt. Hierbei handelt es sich aber nicht nur um ein Heilkraut, sondern auch um eine echte Augenweide. Mit den folgenden Tipps kann das Johanniskraut auch bei dir einziehen und gedeihen.
Typischerweise findet man das Johanniskraut meist an Wegrändern, am liebsten mögen sie es sonnig und trocken. Aber auch im Halbschatten kann die Heilpflanze gut gedeihen. Von daher wäre ein überwiegend sonniges Plätzchen wohl die beste Entscheidung. Ob an Böschungen, Wegrändern oder im Kräuterbeet: Optisch macht das Johanniskraut mit seinen goldgelben Blüten immer was her.
Der Boden sollte eher mager sein, damit es sein volles Potential entwickeln kann.
Die verschiedensten Quellen sprechen manchmal von einem neutralen bis sauren Milieu, andere wiederum sprechen sich vehement gegen einen sauren PH Wert aus. Manche sprechen von kalkfliehenden, aber auch kalkliebenden Eigenschaften.
Bei mir im Garten habe ich ein eher saures Milieu, das Wasser mit dem ich gieße ist jedoch sehr kalkhaltig. Im Endeffekt kann man sagen, dass das echte Johanniskraut sehr genügsam ist, was die Ansprüche an den Boden angeht. Hauptsache tiefgründig und locker.
Auch bei der Feuchtigkeit widersprechen sich die Quellen: Der Boden sollte demnach frisch sein, an anderen Stellen findet man Aussagen, dass das Johanniskraut trockenliebend ist. Bei Trockenphasen, sollte aber gegossen werden.
Das echte Johanniskraut bedarf keiner großen Pflege. Bei längeren Trockenphasen freut es sich über eine Wassergabe und im Spätherbst, können die oberirdischen Reste auf Bodenhöhe zurückgeschnitten werden.
Da Johanniskraut eher magere Böden bevorzugt, ist eine Düngergabe kontraproduktiv und sollte vermieden werden. Zu hohe Stickstoffgaben können den Hypericingehalt im Kraut senken. Hypericin ist der Bestandteil, der als Dopamin-Hemmer eingesetzt werden kann, um so leichten Verstimmungen entgegenzuwirken (Antidepressivum).
Die beste Zeit für den Anbau von Johanniskraut durch Aussaat ist zwischen April und August. Die Samen können dabei zuerst in Töpfen vorgezogen werden, oder direkt in einem Abstand von 15cm ausgesät werden. Es handelt sich hierbei um sogenannte Lichtkeimer, also die Samen bitte nicht bedecken.
Am besten keimen die Samen bei 22°C und treiben nach 14 Tagen aus, sie können aber auch in Schalen vorgezogen uns später ins Freiland ausgepflanzt werden.
Wenn du lieber gleich direkt Jungpflanzen in deinen Garten setzen möchtest, kannst du das sowohl im Frühjahr, als auch im Herbst tun. Achte auf einen Pflanzabstand von 30cm, da das Johanniskraut viele unterirdische Ausläufer bildet.
Die Johanniskraut Pflanze lässt sich im Herbst durch Teilung der Wurzeln vermehren. Dazu gräbt man das Johanniskraut samt Wurzeln vorsichtig aus und teilt die Pflanzen bei den Wurzeln. Die beiden neuen Pflanzen setzt man dann in zwei vorbereitete Löcher, die wieder den gewohnten Pflanzabstand von 30cm haben, damit sich die Kräuter gut ausbreiten und entwickeln können.
Für die Vermehrung durch Wurzelteilung sollten ältere Stauden verwendet werden.
Das Johanniskraut verdankt seinem Namen dem Johannistag (24. Juni), denn um diese Zeit beginnt die 2-monatige Blütezeit der Heilpflanze. Die goldgelben Blüten sind es auch, die das Kraut zu so einer wertvollen Bereicherung macht - und das nicht nur im Kräutergarten!
Während der gesamten Blütezeit können neben den Blüten auch Blätter und Knospen geerntet werden. Am besten man schneidet die einzelnen Stängel samt Blätter und Blüten ab. Danach können sie entweder gleich weiterverarbeitet, oder als Sträußchen kopfüber getrocknet werden.
Da es sich beim echten Johanniskraut um ein sehr robustes Heilkraut handelt, ist es relativ befreit von Krankheiten und Schädlingen.
Gelegentlich verirren sich auch Blattläuse auf das Kraut oder es entsteht sogenannter Rost.
Zu Erwähnen ist aber die sogenannte Rotwelke, auch Johanniskrautwelke genannt, die meist im 2. Jahr Auftritt. Hier lässt das Johanniskraut die Köpfe hängen, die später rot werden und absterben. Sie wird durch den Pilz Colletotrichum gloeosporioides ausgelöst.